Militärputsch in der Türkei. – Liveblog.

Istanbul. Eine Gruppe in den türkischen Streitkräften hatte in der Nacht bei einem Putschversuch gegen Präsident Erdogan nach eigenen Angaben vollständig die Macht in der Türkei übernommen. Das teilte die militärische Führung am späten Freitagabend nach Angaben der privaten Nachrichtenagentur DHA mit. Damit sollten unter anderem die verfassungsmäßige Ordnung, die Demokratie und die Menschenrechte wiederhergestellt werden. Ministerpräsident Binali Yildirim hatte kurz zuvor gesagt, es sei verfrüht, von einem Putsch zu sprechen. „Dieser Versuch wird nicht erlaubt werden.“ Yildirim kündigte an, die Hintermänner „werden den höchsten Preis bezahlen“. Der Putsch wurde mittlerweile offenbar größtenteils niedergeschlagen, einzelne Kämpfe hielten jedoch bis in die Morgenstunden an.

Die Lage muss weiterhin als unübersichtlich eingestuft werden!

Wir werden Sie so weit möglich hier auf dem Laufenden halten.

Spekulationen über das Motiv: Die Putschistengruppe behauptete, zur Rettung der türkischen Demokratie den Aufstand geplant zu haben. Der Putschversuch dürfte demnach ausgelöst worden sein, durch die zunehmende Autokratisierung des Erdogan-Regimes, wenngleich es Stimmen gibt, die den einflussreichen Prediger Fethullah Gülen, einen ehemaligen Mitstreiter und späteren Rivalen Erdogans, für den Putsch verantwortlich machen. Gülen-nahe Gruppen jedoch distanzierten sich noch in der Nacht von dem Putsch und verurteilten diesen scharf.

Lesen Sie hier, warum der Putschversuch dem Despoten Erdogan nur geholfen hat.

Bei dem Aufstand starben insgesamt mindestens 265 Menschen, davon 161 Zivilisten, von denen 20 zu den Verschwörern gehört haben sollen, sowie 104 militärische Verschwörer, sollen im Laufe der Unruhen getötet worden sein.


Chronik des türkischen Putschversuchs vom 15. und 16. Juli 2016

4.25: Die USA warnen ihre Bürger nach dem Putschversuch vor Reisen in die Türkei. US-Bürger sollten Reisen in die Türkei wegen des gescheiterten Militärputsches und seiner Folgen „überdenken“, erklärte das US-Außenministerium. In der Mitteilung wurde zudem vor einer „zunehmenden Gefahr durch Terrorgruppen“ im ganzen Land gewarnt. Von Reisen in den Südosten der Türkei, wo die Armee mit aller Härte gegen die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorgeht, wird ausdrücklich gewarnt.

4.24: Der Flugzeughersteller Airbus hat die Lieferung überarbeiteter A320neo an die türkische Airline Pegasus verschoben. Darauf hätten sich beide Seiten angesichts der politische Lage verständigt, heißt es. Ursprünglich hätte die erste Maschine am Dienstag übergeben werden sollen. Einen neuen Termin gibt es noch nicht

03.25: In mehreren Städten in der Türkei haben Zehntausende Menschen in der Nacht zum Sonntag „Wache für die Demokratie“ abgehalten. Türkischen Medien berichten von Siegesfeiern nach dem gescheiterten Putschversuch in Städten vom Westen bis zum Südosten des Landes. Bilder zeigen jubelnde und fahnenschwenkende Menschenmassen etwa in der Hauptstadt Ankara. Die Nachrichtenagentur Dogan (DHA) sprach von etwa 75.000 Teilnehmern in der Stadt Adapazari im Nordwesten der Türkei.

01.40: In der Türkei befinden sich nach Worten von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier derzeit 200.000 Urlauber aus Deutschland.

01.10 Mit scharfen Worten hat sich US-Außenminister John Kerry gegen angebliche Unterstellungen, die USA seien in den gescheiterten Putschversuch in der Türkei involviert, verwahrt. Ein Sprecher Kerrys erklärt, der Minister habe seinem türkischen Amtskollegen Mevlut Cavosoglu deutlich gemacht, dass „öffentliche Andeutungen oder Behauptungen über jedwede Beteiligung der USA an dem gescheiterten Putschversuch völlig falsch und schädlich für unsere bilateralen Beziehungen sind“.

00.25: Die US-Luftaufsichtsbehörde FAA verbietet bis auf weiteres alle Flüge aus der Türkei in die USA. Außerdem dürfen US-Maschinen die Türkei nicht mehr ansteuern, wie die Behörde mitteilt.

00.11: Griechenland will die Asylanträge der türkischen Soldaten schnell prüfen, die mit einem Militärhubschrauber in das Land geflohen sind. Das sagt Regierungschef Alexis Tsipras laut Regierungskreisen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in einem Telefonat zu. Die Prüfung werde internationales Recht und Menschenrechtskonventionen respektieren.

23.00: Der arabische Sender Al-Jazeera berichtet über Pro-Erdogan-Jubelfeiern der Hamas in Gaza, sowie im Südlibanon und in Somalia. Sie feiern demnach die „Demokratie in der Türkei“. Auch Reuters übermittelt Bilder solcher Feiern in Gaza.1461c439730c2cd1cdd468d0bf1776c222.25: Der islamische Prediger Fethullah Gülen, den Erdogan für den versuchten Umsturz verantwortlich macht, erklärte, es sei möglich, dass der Putschversuch inszeniert war. Der in den USA lebende türkische Geistliche fordert die Bevölkerung der Türkei auf, eine militärische Intervention nicht in einem positiven Licht zu sehen. Eine Demokratie könne durch militärisches Vorgehen nicht erreicht werden, sagt er.

22.23: Die Putschisten in der Türkei hatten nach Angaben aus Regierungskreisen bereits mehr als 100 Posten der geplanten Militärjunta an Mitstreiter vergeben. „Sie hätten Militärgouverneure für jeden Distrikt ernannt und die Chefs aller staatlichen Stellen ersetzt“, sagt ein Regierungsmitarbeiter mit Verweis auf gefundene Listen. Außerdem war nach der verlesenen Erklärung auf TRT eine vorläufige Mediensperre geplant. Diese sei jedoch gescheitert.

22.20: Dreizehn türkischen Soldaten treffen an Bord eines Militärhubschraubers im Flughafen der griechischen Hafenstadt Alexandroupolis ein. Sie sollen den türkischen Hubschrauber vom Typ „Black Hawk“ abholen, mit dem sich acht türkische Soldaten nach Griechenland abgesetzt hatten, um dort politisches Asyl zu beantragen. Während der türkische Außenminister Cavusoglu von einer schnellen Auslieferung der Militärs ausgeht, rechnen griechische Juristen mit einem Asylverfahren, das bis zu 20 Tage dauern könnte.

21.58: Der Chef der Richtergewerkschaft Yargiclar, Mustafa Karadag wirft der Führung in Ankara vor, mit der Entlassung von rund als 2700 Richtern Kritiker ausschalten zu wollen. Es würden nicht nur mutmaßliche Unterstützer des Putsches, sondern auch Kritiker von Präsident Recep Tayyip Erdogan festgenommen, die mit all dem nichts zu tun hätten, sagte Karadag der Deutschen Presse-Agentur.

21.14: Aus Ankara wird die Festnahme eines weiteren Verfassungsrichters gemeldet. Nach Alparslan Altan ist es das zweite Mitglied des Verfassungsgerichts, das festgenommen wird. Auch dem Richter Erdal Tezcan wird eine Beteiligung am Putschversuch vorgeworfen. Mittlerweile sind nach Berichten türkischer Medien rund 2.700 Reichter aus ihren Ämtern entlassen worden.

20.40: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bringt die Wiedereinführung der Todesstrafe ins Spiel. Über das Thema könnte im Parlament verhandelt werden, sagte er vor Anhängern in Istanbul. Aus der Menge waren Forderungen zu hören, die Umstürzler mit dem Tode zu bestrafen. Zuvor hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bereits vor einer Wiedereinführung der Todesstrafe im Land gewarnt.

20.00: Präsident Erdogan verlangt von den USA die Auslieferung des umstrittenen Predigers Fethullah Gülen. Die türkische Regierung macht dessen Sekte für den Putschversuch in der Nacht verantwortlich. Gülen, der im Exil im US-Bundesstaat Pennsylvania im Exil lebt, distanzierte sich zuletzt von dem Aufstand.

18d91158-ddb7-474c-b62d-04459b937ddf19.46: Feststimmung in der Türkei. Überall im Land gibt es Autokorsos, Feste und ausgelassene Zusammenkünfte infolge des Putschversuchs der vergangenen Nacht. Ministerpräsident Yildrim erklärte den 15 Juli zum nationalen Tag der Demokratie.

19.22: Ein weiterer führender Befehlshaber der Streitkräfte, General Erdal Ozturk, soll festgenommen worden sein. Das teilte ein offizieller Sprecher mit, der anonym bleiben möchte. Ozturk war ein ranghoher Befehlshaber der Dritten Armee.

18.55: Türkischer Luftraum bleibt für Militärmaschinen zunächst gesperrt, NATO Luftwaffen-Maschinen in Incirlik dürfen nicht gegen den IS starten.

18.53: In Anbetracht von Berichten, die nahelegen, mutmaßliche Putschisten und von diesen befehligte Soldaten, würden gefoltert, dringt US-Präsident Barack Obama gegenüber dem türkischen Regime auf die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit.

18.45: Die türkischen Behörden verhaften laut Nachrichtenagentur Anadolu den Oberbefehlshabenden der Zweiten Armee. General Adem Huduti ist der bisher höchstrangige Soldat, der nach dem Putschversuch festgenommen wurde. Die Zweite Armee hat ihr Hauptquartier in Malatya und ist für das Grenzgebiet zu Syrien, dem Irak und dem Iran verantwortlich.

18.44: Bundespräsident Joachim Gauck verurteilt die Gewalt in der Türkei „aufs Schärfste“. Er erwarte, „dass bei der Aufarbeitung dieses ganzen Geschehens die rechtsstaatlichen und demokratischen Grundsätze gewahrt werden“, sagt Gauck am Rande seines Staatsbesuchs in Uruguay. „Wir haben alle etwas davon in Europa, wenn die Demokratie nicht beschädigt wird – von keiner Seite.“ Gauck drückt seine Solidarität mit den Angehörigen der Opfer aus. Dies betreffe auch die türkischstämmigen Bürger in Deutschland.

18.41: Acht Türkische Soldaten, die mit einem Helikopter nach Griechenland flohen, könnten dort Asyl erhalten. Entgegen anders lautender Meldungen, würden diese laut griechischer Regierung nicht sofort deportiert, sondern es werde ein reguläres Asylverfahren eingeleitet.

18.39: Laut Medienberichten aus der Türkei ist der Vizepräsident des türkischen Verfassungsgerichts verhaftet worden. Zuvor waren mehr als 2500 Richter entlassen worden.

18.30: Zahl der Opfer erhöht sich weiter: 161 Zivilisten, von denen 20 zu den Verschwörern gehört haben sollen, sowie 104 militärische Verschwörer, sollen im Laufe der Unruhen getötet worden sein.

f51b4c8e-e78b-4bd2-b866-1129d59c375218.05: In einer Außerordentlichen Parlamentssitzung am Nachmittag dankte Ministerpräsident Yildrim den Abgeordneten aller Parteien für ihre Solidarität. Er nannte sie beispielhafte Verteidiger der Demokratie. Die vier großen Parteien gaben ein gemeinsames Statement gegen den Putschversuch ab.

18.00: Was in der Zwischenzeit geschehen ist:

  • Bei Zusammenstößen und Gefechten sind nach jüngsten Regierungsangaben mehr als 260 Menschen getötet worden
  • Teile der Armee hatten die Übernahme der Macht verkündet und das Kriegsrecht ausgerufen
  • Staatspräsident Erdogan kündigte an, das Militär zu „säubern“
  • Mehr als 1500 Militärangehörige wurden nach Regierungsangaben festgenommen
  • Der von Erdogan beschuldigte islamische Prediger Fethullah Gülen weist jede Verantwortung für den Putschversuch zurück
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt indirekt vor Lynchjustiz

08.23: Ministerpräsident Binali Yildirim hat für Samstagnachmittag eine Dringlichkeitssitzung des Parlaments einberufen. Neben der regierenden AKP haben auch alle drei im Parlament vertretenen Oppositionsparteien den Putschversuch verurteilt. Die pro-kurdische Oppositionspartei HDP hatte sich in der Nacht von jeglichen Arten von Staatsreichen distanziert.

07.51: Vor der türkischen Botschaft in Berlin haben hunderte Menschen gegen den Putschversuch protestiert. Bis zu 2000 Demonstranten versammelten sich nach Angaben der Polizei vor dem Gebäude im Stadtteil Tiergarten. Die Kundgebung sei friedlich verlaufen. In Essen strömten bis zu 5000 Menschen vor das türkische Generalkonsulat. Auch dort blieb die Lage nach Polizeiangaben ruhig.

07.41: Türkische Sicherheitskräfte haben laut einem Fernsehbericht den von Putschisten festgehaltenen Armeechef Hulusi Akar befreit. General Akar sei an einen sicheren Ort gebracht worden, berichtete der private Fernsehsender CNN-Türk. Demnach fand die Befreiung während eines Einsatzes am Luftwaffenstützpunkt Akinci nordwestlich der Hauptstadt Ankara statt.

7.30: Nach dessen Bewegung hat sich nun auch der islamische Prediger Fethullah Gülen selbst geäußert. Er hat den Umsturzversuch verurteilt und die Anschuldigungen des mit ihm verfeindeten Präsidenten Erdogan zurückgewiesen. Er habe in den vergangenen Jahrzehnten selbst mehrere Militärputsche in seinem Heimatland miterleben müssen, daher sei die Behauptung, er sei in den Staatsstreich verwickelt, „besonders beleidigend“, erklärte der in den USA lebende Geistliche. „Ich weise solche Anschuldigungen kategorisch zurück.“

7.07: Die türkischen Putschisten sind noch immer im Besitz einiger Helikopter, jedoch kontrollieren sie keine Kampfjets heißt es aus Regierungskreisen.

7.06: Laut der staatlichen „Anatolia News Agency“ wurden mittlerweile 754 Angehörige des türkischen Militärs verhaftet. Weiterhin wurden 29 Oberste und 5 Generale von ihren Posten entfernt. Erdogans Säuberung des Militärs hat dementsprechend schon begonnen.

6.56: Auswärtiges Amt verschärft Warnung an Deutsche in der Türkei.

06.29: Reuters berichtet von einer E-Mail aus Putschistenkreisen, wonach diese immer noch in Kämpfe verwickelt und nicht zur Kapitulation bereit seien.

06.27: Noch immer stehen etliche Panzer auf türkischen Straßen. Viele davon verlassen.d3d83a33-4f9f-47a5-9fc9-fb6ea04ce9f6

06.18: Zahl der Toten steigt – Laut Angaben der türkischen Regierung sind mindesten 60 Personen in der Nacht aufgrund der Unruhen ums Leben gekommen. 336 mutmaßliche  Putschisten wurden festgenommen.

06.11: Laut der Nachrichtenagentur AFP soll infolge des Umsturzversuchs ein kommissarischer Generalstabschef eingesetzt werden. Regierungskreisen zufolge wurde Umit Dundar mit dieser Aufgabe betraut, da der Aufenthaltsort des eigentlichen Amtsinhabers weiterhin unklar ist.

06.10: Erdogan ruft seine Anhänger auf, die öffentlichen Plätze nicht zu verlassen, bis sich die Situation wieder normalisiert habe. In Ankara gebe es noch in geringem Ausmaß Widerstand von Putschisten, der aber hoffentlich bald niedergeschlagen sei.

06.08: Helikopter abgeschossen – Nach bisher unbestätigten Berichten wurde ein Rebellen Helikopter abgeschossen, der auf die Büros des staatlichen Satellitenbetreibers Turksat in Ankara feuerte. Parallel eröffneten Regierungsflugzeuge offenbar das Feuer auf Panzer der Putschisten.

05.58: Präsident Erdogan spricht von anhaltenden „kleineren Unruhen“ in der Hauptstadt Ankara.

05.52: Das türkische Fernsehen zeigt rund 50 Soldaten, die sich auf der Bosporusbrücke mit erhobenen Händen ergeben.

05.42: In der Nähe des Präsidentenpalastes in Ankara ist laut dem TV-Sender NTV eine Bombe eingeschlagen. Das Geschoss sei von einem Kampfflugzeug über der türkischen Hauptstadt abgeworfen worden. Über dem Stadtteil Bestepe, in dem der Präsidentenpalast liegt, stieg dichter Rauch auf. 

05.32: Das türkische Außenministerium erklärt: „Die Situation in der Türkei war ein Putschversuch, um die demokratisch gewählte Regierung zu stürzen. Dieser Versuch wurde durch das türkische Volk in Einheit und Solidarität vereitelt. Unser Präsident und unsere Regierung haben das Sagen. Die türkischen Streitkräfte waren nicht in ihrer Gesamtheit in den Putschversuch verwickelt. Er war hingegen von einer Clique in den Streitkräften organisiert und erhielt eine verdiente Antwort von unserer Nation“

05.22: Entgegen der offiziellen Einlassung der türkischen Regierung, die Lage sei unter Kontrolle, gibt es offenbar weiterhin Explosionen nahe des Parlaments. Außerdem gibt es laut Behördenangaben nach wie vor Kämpfe zwischen aufständischen Soldaten und Regierungstruppen.

55.13: Filiz Kerestecioglu, Abgeordnete der HDP, twirrtert, dass die Geräusche der Bomben und Jets abgeklungen seien, es bleibe jedoch der Klang von „ernsthaftem Konflikt“.

04.52: Die abtrünnigen Soldaten, die sich im Parlamentsgebäude, sowie in der Redaktion von CNN Turk aufhielten wurden von Sicherheitskräften mittlerweile festgesetzt. Ebenso erging es 13 Militärangehörigen, die offenbar den Präsidentenpalast türmen wollten.

04.47: Der Sender CNN Turk berichtet unter Berufung auf Ministerpräsident Yildirim, dass ein General, der zu den Putschisten gehörte, in der Nacht getötet worden sei. Aufständische Truppen feuerten in Istanbul und Ankara weiter aus der Luft. 130 Soldaten seien mittlerweile festgenommen worden.

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Soldaten im CNN-Gebäude werden festgenommen.

04.46: Mindestens 42 Tote in Ankara, inklusive 17 Polizisten.

04.37: Der türkische Premieminister Binali Yildirim befahl dem Militär, jedes von den Rebellen kontrolliertes Flugzeug glattweg vom Himmel zu schießen.

04.33: Kurz nachdem Präsident Erdogan den Atatürk-Flughafen verließ, übernahm offenbar das (loyale) Militär die Kontrolle über den Flughafen. Der normale Betrieb soll gegen 6:00 Ortszeit (5:00 Mitteleuropäischer Zeit) wieder aufgenommen werden.

03.50: Der türkische Präsident Erdogan wurde nach eigener Darstellung Ziel eines versuchten Attentats. Seinen Angaben zufolge sei das Hotel an der Mittelmeerküste, in dem er sich während seines Urlaubs aufhielt, nach seiner Abreise bombardiert worden.

03.45: Nach Angaben des türkischen Regierungschefs Yildirim sind 120 Personen im Zusammenhang mit dem Putschversuch festgenommen worden. 

03.43: US-Präsidentschaftskandidatin und Ex-Außenministerin Clinton rief zur Besonnenheit in der Türkei auf: „We should all urge calm and respect for laws, institutions, and basic human rights and freedoms – and support for the democratically elected civilian government,“

03.31: Der türkische Präsident kündigt im Fernsehen an, das Militär „aufzuräumen“. Er erklärt, die Hintermänner des Umsturzversuches werden für ihre Taten einen „hohen Preis“ bezahlen müssen. Den Putschversuch bezeichnete er als einen Akt von Landesverrat, für den eine Minderheit innerhalb des Militärs verantwortlich sei. Der Präsident wiederholt den Vorwurf, einige Militärs hätten Anweisungen aus dem amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania erhalten. Dort lebt Erdogans Widersacher Gülen.

03.17: Präsident Erdogan erscheint im Staatsfersehen, umgeben von zahlreichen Unterstützern am Atatürk-Flughafen in Istanbul.

03.16: Laut einem Sprecher des türkischen Geheimdiesntes MIT, wurde der Putschversuch vereitelt, allerdings gäbe es weiterhin einige Widerstandsnester. „Menschen marschieren im Moment auf diese Gruppen. Alle, die an diesem Umsturzversuch teilgenommen haben, werden wegen Verrats angeklagt. Im Moment gibt es kein Problem!“, wird Geheimdienstsprecher Nuh Yilmaz von der Hurriyet Website zitiert.

03.10: Zwei größere Explosionen fanden offenbar nahe des Taksim-Platzes statt.

03.06: Vor rund einer Dreiviertelstunde erklärte EU-Ratspräsident seine Solidarität mit dem gewählten türkischen Regime. Die Rechtsstaatlichkeit sei demnach einzuhalten und die Situation sei schnellstmöglich zur konstitutionellen Ordnung zurückzuführen.

03.00: Nach Reuters-Berichten streckten 30 türkische Soldaten, die zuvor mit zivilen Pro-Erdogan-Demonstranten an einander geraten waren, am Taksim-Platz in Istanbul die Waffen.

02.58: Bei mehreren Explosionen in den vergangenen Stunden wurde offenbar das türkische Parlament schwer beschädigt. Trotz aller Versicherungen der türkischen Regierung, die Lage sei weitestgehend unter Kontrolle, verstecken sich dort weiterhin dutzende Abgeordnete.

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Eingangsbereich des Parlaments.

02.50: CNN Turk ist mittlerweile „off air“: Die Kameras laufen weiter, die Situation ist unübersichtlich, Schüsse sind zu hören. In Livestreams aus Istanbul und Ankara sind noch immer Kampfjets und Helikopter zu hören, vereinzelt auch Schüsse.

02.45: Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wurden beim Aufeinandertreffen von Soldaten und Demonstranten zwei Zivilisten getötet.

02.40: CNN Turk blendet die Nachricht ein, der Sender sei nicht mehr länger in dr LAge zu senden. Parlamentarier verstecken sich offenbar weiterhin in Schutzräumen im Parlamentsbezirk.

02.35: Das türkische Regime erklärte erneut, der Putsch sei unter Kontrolle. Erdogans Sprecher Ibrahim Kalin erklärte: „Der Präsident beaufsichtigt die anhaltenden Bemühungen direkt.“ Kalin erklärte: „Das Volk hat gezeigt, dass es solidarisch zur Demokratie und der gewählten Regierung steht. Diese Situation wird bald ein Ende finden.“

02.33: Anderson Cooper auf CNN berichtet, dass Putschisten auf den den CNN Ableger CNN Turk in Istanbul marschierten. Diese seien mittlerweile in die Studios des Nachrichtensenders eingedrungen. Es sei nicht klar, ob der Sender weiterhin „on air“ bleiben könne.

02.30: Obgleich die Regierung davon spricht, wieder die Kontrolle erlangt zu haben, geht der US-Generalstab davon aus, dass die Hauptstadt Ankara weiterhin von den Putschisten kontrolliert wird. Auch deshalb sei Erdogan am Atatürk-Flughafen in Istanbul gelandet. Dies sei in erster Linie ein symbolischer Akt, um seine Macht zu demonstrieren.

02.26: Die Maschine des türkischen Präsidenten Erdogan sei in Istanbul gelandet, meldet türkische Behörden.

02.24: Das folgende Foto dürfte zum Foto der Nacht werden, und erinnert doch sehr an ein Bild, das einst beim Tiananmen-Platz Massaker entstand. Es zeigt einen Pro-Erdogan Demonstranten, der sich vor einen Panzer wirft.cnchwkrwcaaswtc

02.20: Der Putsch wurde offenbar niedergeschlagen. Immer mehr Soldaten und Offiziere werden Verhaftet. Verantwortlich für das Fehlschlagen des Putsches gegen die islamistische Regierung der Türkei scheint auch das Hinwegsetzen der Bevölkerung über den von den Putschisten ausgerufenen Ausnahmezustand zu sein. In den Straßen Ankaras und Istanbuls ist weiterhin Gewehrfeuer zu hören.

02.18: NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg fordert, Verfassung und Demokratie in dem Partnerland Türkei zu schützen. US-Außenminister John Kerry sicherte der Regierung in Ankara „absolute Unterstützung“ zu.

02.13: Ungeachtet anhaltender Schießereien erklären Regierungschef Bilani Yildirim und der türkische Geheimdienst MIT, der Umsturz sei „abgewendet“. Die Lage sei „weitgehend unter Kontrolle“, bleibt jedoch unübersichtlich. Noch immer überfliegen Helikopter und Kampfjets die großen Städte der Türkei, Gewehrfeuer ist zu hören.

02.05: Die deutsche Regierung berät sich über die Entwicklung in der Türkei.

02.01: Laut der Nachrichtenagentur Reuters ist das türkische Staatsfernsehen TRT wieder „on air“.

01.57: Präsident Erdogan soll in diesen Minuten am Atatürk-Flughafen landen. Dort erwartet ihn offenbar bereits eine große Gruppe seiner zivilen Unterstützer. Erdogan gilt als Populist und ist trotz seines autokratischen Regierungsstils in der Bevölkerung sehr beliebt.

01.54: Bei den Explosionen am türkischen Parlament in Ankara gab es offenbar zahlreiche Verletzte. Ungefähr 100 Abgeordnete befinden sich weiterhin im Gebäude und berichten.

01.51: Arbeitsminister Suleyman Soylu hat offenbar mit anderen Regierungmitgliedern die Räume des staatlichen Rundfunks TRT betreten, dieser stand Berichten zufolge zwischenzeitlich unter Kontrolle der Putschisten.

01.45: Auf CNN ist live eine große Explosion am türkischen Parlament zu sehen, darin befinden sich zu diesem Zeitpunkt noch zahlreiche Abgeordnete.

01.42: Die türkisch-kurdische Partei HDP, welche kürzlich unter anderem wegen mehreren Fällen der Präsidentschaftsbeleidigung aus dem Abgeordnetenhaus ausgeschlossen wurde, positioniert sich klar gegen den Putschversuch. Dieser sei prinzipiell abzulehnen.

01.39: Auf die Bundeswehr-Soldaten in der türkischen Luftwaffen-Basis Incirlik hat der Putschversuch nach ersten Angaben aus dem Verteidigungsministerium in Berlin keine Auswirkungen.

01.35: US-Präsident Barack Obama hat angesichts des Putschversuches in der Türkei alle Parteien dazu aufgerufen, die demokratisch gewählte Regierung des Landes zu unterstützen. Gewalt und Blutvergießen müssten vermieden werden, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Obama hatte zuvor mit seinem Außenminister John Kerry telefoniert, der sich derzeit zu Gesprächen in Moskau aufhält. Schon vorher mahnte EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini Mäßigung und Achtung vor den demokratischen Institutionen in dem Land an. Sie stehe in ständigem Kontakt mit den EU-Büros in Istanbul und Ankara, teilte Mogherini in der Nacht per Twitter mit.

01.33: Laut BBC-Berichten wurden auf der Bosporusbrücke auch „Pro-Putsch“ Demonstranten teilweise schwer verletzt. Die BBC zeigt auch Bilder.

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Verletzter Pro-Putsch-Demonstrant. (BBC)

00.30: Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu ist ein kürzlich aus dem Generalstab abberufener Stabsoffizier hauptverantwortlich für den Putschversuch in der Türkei. Der Name wurde mit Muharrem Köse angegeben. Der entlassene Stabsoffizier habe im Generalstab die Funktion eines juristischen Beraters inne gehabt.

00.25: Eine dem Erdogan-Widersacher Gülen nahestehende Gruppe mit Sitz in den USA nennt Anschuldigungen, sie sei in den Putschversuch in der Türkei involviert, „hochgradig unverantworlich“.

01.24: Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon ruft über einen Sprecher zur Besonnenheit in der Türkei auf. „The secretary general is closely following developments in Turkey. He is aware of the reports of a coup attempt in the country,“ Sagte sein Sprecher Farhan Haq.

01.21: Das Auswärtige Amt rät allen Deutschen in der türkischen Hauptstadt Ankara und in Istanbul zu „äußerster Vorsicht“. „Bei unklarer Lage wird geraten, Wohnungen und Hotels im Zweifel nicht zu verlassen“, sagte eine Sprecherin in Berlin. Touristen und Geschäftsreisenden wurde empfohlen, Kontakt mit ihrem Reiseveranstalter oder ihrer Fluglinie aufzunehmen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier äußerte sich bisher nicht.

01.19: Laut staatlicher Nachrichtenagentur Anadolu wurden 17 Polizisten durch einen Luftangriff auf das Hauptquartier einer Sondereinheit in Ankara getötet

01.14: Vor wenigen Minuten meldet sich die Bundesregierung in Form ihres Sprechers Steffen Seibert via Twitter zu Wort:

01.12: Die russische Regierung zeigt sich zutiefst beunruhigt über die Entwiklung in der Türkei, so Kremlsprecher Dmitry Peskov gegenüber Reportern in Moskau. Präsident Putin werde auf dem Laufenden gehalten.

01.11: Ein Imam in Antalya ruft seine Gläubigen dazu auf „für die Demokratie“ auf die Straßen zu gehen. Berichtet BBC-Korrespondent Seref Isler.

01.08: Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos hat seinen Generalstab einberufen und für Militärpersonal eine Urlaubssperre verhängt. Das berichtet der Fernsehsender Skai. Zudem habe sich der griechische Außenminister Nikos Kotzias umgehend auf die Rückreise aus der Mongolei gemacht, wo er am Asien-Europa-Gipfel teilgenommen hatte. Gefahr bestünde allerdings keine, es ginge vielmehr darum ein wachsames Auge auf die Entwicklung in der Türkei zu haben.

01.06: Ein Kampfjet schießt nach TV-Berichten einen Helikopter der Putschisten ab.

01.05: Laut Ministerpräsident Binali Yildirim sind einige Anführer des Putschversuchs festgenommen worden. „Einige Rädelsführer des Putsches sind festgenommen worden. Die Demokratie wird gewinnen“, sagte Yildirim nach Angaben aus dem Präsidentenpalast. Die Verantwortlichen würden bestraft werden.

01.04: Eine Regierungsquelle sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Putschistengruppe innerhalb des Militärs es schwer habe, trotz des Besitzes einiger Panzer, Kontrolle über die Straßen in Istanbul und Ankara zu gewinnen. Es stünden 24 Stunden der allgemeinen Unsicherheit bevor, fügte er hinzu.

00.57: Der Ruf zum Morgengebet erhallt von vielen Moscheen bereits mehrere Stunden früher als sonst. Journalisten von wunderschönen aber unheimlichen Erlebnissen, die meisten fassen die Gebetsrufe als Aufruf zur Friedfertigkeit auf.

00.55: Ministerpräsident Yildirim nennt den Umsturzversuch einen terroristischen Akt. Hinter dem Putsch stünden „Banden und illegale Gebilde“.

00.50: Laut „Zeit“ Journalistin Oezlem Topcu, kommt es zu Schüssen auf Demonstranten, die sich in Richtung Bosporusbrücke bewegen. Es habe Verletzte gegeben.

00.41: Neben Protesten berichten Augenzeugen auch von öffentlichen Solidaritätskundgebungen für die Putschisten in Istanbul. Am zentralen Taksim-Platz hätten sich Menschen in türkische Flaggen gehüllt und gerufen: „Die größten Soldaten sind unsere Soldaten.“

00.40: Regierungskreise bestätigen, dass die Putsch-Fraktion die Kontrolle über mehrere Panzer erlangt hat.

00.38: Immer mehr Menschen folgen offenbar Erdogans Aufruf, strömen in Massen auf die Straße und schwenken türkische Fahnen. Gleichzeitig berichtet die Nachrichtenagentur AFP, dass Panzer vor den Parlamentseingängen stationiert wurden.

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Panzerkonvoi in Istanbul gegen 00:30 am 16. Juli.

 

00.35: Demonstranten versammeln sich vor dem türkischen Parlament. Das Foto wurde der BBC durch einen türkischen Parlamentarier zugespielt.bf76d696-1bdf-4a7a-939b-50f80fdac925

00.30: Die staatliche Nachrichtenagentur der Türkei Anadolu berichtet, türkische Militärhelikopter hätten die Zentrale des Geheimdienstes in Ankara beschossen.

00.27: Auf dem Taksim Platz in der Innenstadt Istanbuls kam es zu Zusammenstößen zwischen Zivilisten und Soldaten. In der Nähe sollen Feuergefechte gehört worden sein.

00.26: Der Aufruf Erdogans zum Widerstand der Bevölkerung gegen die Putschisten zeigt offenbar Wirkung: Zivile Demonstranten sind scheinbar auf das Gelände des Atatürk-Flughafens eingedrungen. Daraufhin habe das Militär den Flughafen verlassen.

00.20: Offenbar haben vor einigen Minuten Panzer das Feuer auf das türkische Parlament eröffnet.

00.15: Präsident Recep Tayyip Erdogan war Berichten zufolge im Urlaub in der Mittelmeerstadt Marmaris, als der Coup startete.

00.10: Einige Bürger in Ankara und Istanbul folgten offenbar auf Erdogans Aufruf zum zivilen Ungehorsam. Sie stellten sich vor Panzer und behinderten Soldaten. „Ich rufe das türkische Volk auf, sich auf öffentlichen Plätzen und an Flughäfen zu versammeln. Ich habe nie geglaubt, dass es eine höhere Macht gibt als das Volk“, so Erdogan.

00.08: Erdogan Regime macht Anhänger des islamischen Predigers Fethullah Gülen für den Putsch verantwortlich. Dieser ehemalige Verbündete Erdogans, mit dem er sich 2013 überwarf, lebt derzeit in den USA und gilt im religiös-konservativen Lager als sein stärkster Gegner, der in den türkischen Institutionen zahlreiche Anhänger hat. Erdogan hatte zuletzt erklärt, demnächst 600 Gülen-treue Offiziere zu entlassen.

00.05: Bundestagsabgeordneter Stefan Liebich twittert:

23.56: Blokierung sozialer Netzwerke in der Türkei. Laut Reuters wurden kurz nach dem Bekanntwerden des Putschversuchs Twitter, Facebook und Youtube in der Türkei blockiert. Es sei demnach schwierig bis unmöglich auf die sozialen Netzwerke zuzugreifen. Gleichzeitig twitterten allerdings Regierungsmitglieder frei.

23.55: Die Nachrichtenagentur AFP berichtet von einer Explosion in Ankara, gleichzeitig heißt es aus einer US-Quelle gegenüber Reuters, nahe dem Hauptquartier des türkischen Generalstabs habe es Feuergefechte gegeben.

23.50: Laut BBC Korrespondentin Katy Watson in Istanbul, herrscht dort große Verwirrung. Die Türken seien äußerst überrascht über die Entwicklung. Menschen hängen an ihren Smartphones, Tablets und Fernsehgeräten, um zu verstehen, was vor sich geht.

People are glued to their phones, to their televisions, trying to understand what is going on, she adds.

23.42: Aus dem Präsidentenbüro Erdogans heißt es, es handele sich um den Umsturzversuch einer „Minderheit“ der Armee. Die Türken werden aufgerufen, auf die Straßen zu gehen. Das Militär verkündete hingegen das Kriegsrecht und eine Ausgangssperre. Die Türken sollen laut Präsident Erdogan offenen Widerstand gegen die aufständischen Militärs leisten!

23.41: Auch das britische Außenministerium warnt seine Bürger in der Türkei davor, öffentliche Plätze aufzusuchen.

23.40: Der türkische Staatsrundfunk TRT hat aufgehört zu senden, kurz zuvor haben laut Reuters Soldaten die Kontrolle über dessen Büros übernommen.

23.30: Der Putschversuch in der Türkei hat nach Angaben aus EU-Kreisen größere Ausmaße. Dahinter stünden nicht nur einige führende Kräfte, zitiert die Agentur einen Insider in Brüssel. Armeekräfte hätten die Kontrolle über den Flughafen und strategische Orte in Istanbul übernommen.

23.20: USA und Russland rufen ihre Bürger in der Türkei zu Vorsicht und Wachsamkeit auf. Das amerikanische Außenministerium forderte die US-Bürger auf, sie sollten Schutz suchen und das Haus nicht verlassen.

23.15: Laut TV-Berichten hat die Armee das Kriegsrecht verhängt un den Ausnahmezustand erklärt. Ein Ansager des türkischen Senders TRT sagte, das Land werde jetzt von einem „Friedensrat“ geführt. Dieser werde „für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen“.

23.12: Das türkische Militär hat den Atatürk-Flughafen in Istanbul besetzt und alle Flüge gestoppt. Das meldet CNN Turk.

23.10: In einer Erklärung verkünden die türkischen Streitkräfte, sie hätten die Macht übernommen, „um die demokratische Ordnung zu erhalten und Menschenrechte zu schützen“. Der Text wird per E-Mail und über örtliche Medien verbreitet. Zuvor hatte Ministerpräsident Binali Yildirim im Fernsehen erklärt, Einheiten der Armee hätten einen Umsturzversuch gestartet.

23.05: „Die Macht im Land ist in ihrer Gesamtheit übernommen“, heißt es in einem im Fernsehsender NTV verlesenen Erklärung des Militärs. Vor dem Istanbuler Atatürk-Flughafen fuhren laut NTV Panzer auf. Die regierungsnahe Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf „glaubhafte Quellen“, der Generalstabschef Hulusi Akar sei eine Geisel der Putschisten.

22.55: Die Lage in der Türkei bleibt völlig unübersichtlich. Unter den Geiseln der rebellierenden Militärs im Armeehauptquartier in Ankara sollen auch führende Offiziere sein.

22.50: Der Sender CNN Türk meldet, Staatschef Recep Tayyip Erdogan sei in Sicherheit.

22.20: Regierungschef Binali Yildirim beschuldigte eine Gruppierung innerhalb des Militärs. Die Türkei werde jedoch keine Vorstöße gegen die Demokratie zulassen, sagte er dem Privatsender NTV. Die Hintermänner würden „den höchsten Preis“ bezahlen. Der Premier rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. In einer auf NTV verlesenen Erklärung behauptet die Armee, die Macht übernommen zu haben.

In der türkischen Hauptstadt Ankara waren am späten Freitagabend Schüsse zu hören gewesen. Korrespondenten berichteten zudem von Kampfhubschraubern und Militärjets über der Stadt. Vor dem Armeehauptquartier sollen Krankenwagen vorgefahren sein. Berichte über Geiselnahmen im Hauptquartier konnten zunächst nicht bestätigt werden.

2 Gedanken zu „Militärputsch in der Türkei. – Liveblog.

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