Weißweinkolumne: Veganer Terror, oder mein Hass auf Netzveganer.

Kennen Sie Netzveganer? Nicht Veganer, die auch das Internet nutzen, gegen die ist nichts einzuwenden, auch gegen Veganer, die das Netz verwenden, um vernünftig über ihre Ernährungsweise aufzuklären und zu diskutieren nicht. Netzveganer aber gehören zu jener Art Mensch, die immer Recht haben, auch wenn jeglicher wissenschaftlicher Beleg gegen sie spricht. Netzveganer sind eine Art lose verknüpfter Sekte von Fanatikern, die Al Qaida der Ernährungsphilosophie. Taub für vernünftige Argumente, fundamental der reinen Lehre zugehörig, jederzeit bereit „ungläubige“ Fleischesser und gemäßigte Vegetarier mit einstudierten, immer gleichen Hetzpredigten zu überziehen.

Ja die Gesellschaft verbrät und konsumiert zu viel Fleisch und tierische Produkte, die industrielle Tierhaltung ist mitverantwortlich für den Klimawandel und die Abholzung der Regenwälder. Das sehe ich ein. Aber wenn ein Mitglied der wachsenden veganen Terrormiliz  mich darüber zu belehren versucht, schaltet aus irgendeinem Grunde meine Vernunft ab. Es ist als sträubte sich mein Verstand dagegen die Wahrheit aus jeglicher Art fanatischer Hetzrede zu filtern, er macht dann einfach dicht und ich bekomme Lust auf ein fettes T-Bone-Steak mit Chicken-Wings als Beilage. Eine widerwärtige Trotzreaktion. Meine Verachtung gegen diese Art von Menschen ist mittlerweile so groß, dass ich auch gegenüber „normalen“ Veganern gewisse Vorurteile habe. Bin ich veganophob? Funktioniert so nicht auch die Islamophobie? Sind nicht auch im Islam ein paar fundamentalistische Spinner der Grund für die Vorverurteilung einer ganzen Religion?

Aus Respekt vor gemäßigten Veganern trinke ich heute einen veganen Wein, wussten Sie, dass es das gibt? Ich auch nicht bis vor kurzem. Oder wussten Sie, dass Bio-Äpfel niemals vegan sind? Ich auch nicht, bis mir ein befreundeter Bio-Landwirt von einem Gespräch in seinem Hofladen berichtete: Eine Frau mittleren Alters habe den Laden betreten und die Verkäuferin in jenem Hofladen gefragt, ob denn die angebotenen Äpfel auch vegan seien, worauf die Verkäuferin wahrheitsgemäß angab, diese seien nicht gewachst, jedoch könne man nie hundertprozentig sicher sein, ob nicht in einem ungespritzten Apfel ein Wurm gewesen sei. Die Kundin sei daraufhin sehr enttäuscht von dannen gezogen. Diese Anekdote zeigt doch Eindrücklich die Absurdität dieser Ernährungsphilosophie, denn einerseits wollen fanatische Veganer keinesfalls auch nur Spuren tierischer Produkte zu sich nehmen, aber andererseits muss bitteschön auch alles Bio sein. Man will die eierlegende Wollmilchsau in Gemüseform.

Nun hätte ich wie gesagt kein Problem damit, hätte sogar einen gewissen Respekt vor Menschen, die sich in dieser Art bewusst umweltschonend ernähren, wenn es nicht einerseits diese wachsende fundamentalistische Schule gäbe und wenn nicht andererseits beinahe jeden Tag ein Missionar dieser Schule versuchen würde mich zu bekehren. Der fanatische, militante Netzveganismus jedoch macht es mir zu häufig unmöglich, mich unvoreingenommen mit der Materie zu befassen.

In diesem Sinne: Prost!

13 Gedanken zu „Weißweinkolumne: Veganer Terror, oder mein Hass auf Netzveganer.

  1. Ich muss ehrlich sagen, diese ganzen Veganer-nerven-weil-sie-alle-bekehren-wollen-Beiträge und Berichte sind mindestens genauso nervig wie die hier erwähnten nervigen Veganer und verleiten mich praktisch zu chronischem Augenrollen.

    Wenn du dich wirklich mit dem Thema mal ernsthaft auseinander setzen willst, dann sollten dich Negativbeispiele nicht davon abhalten.

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    1. Der Unterschied ist: Wer meinen Blog nicht lesen will, der braucht es nicht tun, du dagegen bist das beste Beispiel für einen Veganer, der auch wirklich zu allem seinen (selbstverständlich veganen und gentechnikfreien) Senf dazu geben muss, manchmal glaube ich, ihr könnt gar nicht anders, so wie ich den Reflex habe bei Moralpredigten abzuschalten habt ihr einen Reflex, euren Senf zu dem zu geben, was eurer Religion nicht entspricht (liegt vielleicht am Eiweißmangel). Wenn es dich nämlich einfach nur nerven würde, dann würdest du ja solche Beiträge gar nicht anklicken.

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  2. Das Problem ist weniger, dass ich etwas zu deinem Beitrag gesagt habe, sondern die Art wie du reagierst. Du kennst mich nicht, aber du scherst mich einfach mal mit anderen über einen Kamm.
    Vielen Dank.

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    1. Wenn du also kein „Netzveganer“ bist, warum „nervt“ dich dann eine rein subjektive, übrigens dem Veganismus im Allgemeinen durchaus wohlwollend gesonnene Kolumne, die durch ihren Titel ja durchaus den Netzveganer an sich abschrecken sollte und die du ja aus freien Stücken gelesen hast? Ich schere niemanden über einen Kamm, du hast nur einfach absolut perfekt den Punkt bewiesen, den ich in der Kolumne machen wollte, da kann ich nun wirklich nix für 😀

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      1. Warum attackierst du mich, ich hätte Eiweißmangel und meine Lebensweise sei eine Religion, wenn ich lediglich meine Meinung sage? Denn, genauso wie du genervt von Veganern bist, die dich bekehren wollen, darf ich genervt sein von sich mischköstlich ernährenden Menschen, die über militante Veganer jammern.
        Davon abgesehen habe ich dich in keinster Weise zu „bekehren“ versucht, worum es dir in deiner Stellungnahme doch am meisten ging. Inwieweit passe ich also dann in das von dir genannte Schema? Weil ich eine Meinung habe und deinen Beitrag, den du unter dem Hashtag Vegansimus veröffentlich hast kommentiert habe (einem Hashtag unter dem ich als Veganer Beiträge zum Thema Veganismus lese)? Und das rechtfertigt also beleidigend zu werden?
        In meinen Augen hast du für dein Verhalten mir gegenüber absolut keinen Grund. Ich jedoch sehe mich in der Annahme bestätigt, dass Menschen die über militante Veganer jammern alle automatisch über einen Kamm scheren, ganz egal wie man sich verhält. Und das nervt gewaltig.

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      2. Ich bin mir nicht sicher, ob es hülfe, würde ich dir mitteilen, dass ich auch und in hohem Maße Satiriker bin, ich überspitze Dinge in der Rubrik Weißweinkolumne gerne.. das werde ich künftig bleiben lassen (und mein Impressum löschen), denn zugegeben, jetzt fühle ich mich etwas schlecht und habe ein bisschen Angst vor dir… Wenn du allerdings den Artikel gelesen hättest, so wüsstest du, dass er den „Verggies“ im Allgemeinen durchaus wohlwollend gesonnen war… Ich vergleiche Veganismus mit Religion, wie ich auch bestimmte Wirtschaftstheorien mit Religion vergleiche, weil der Vergleich unfassbar passend ist, wenn man darüber nachdenkt… Und dennoch bezeichnest du meinen Artikel, in dem durchaus ein gewisses Herzblut steckt als „nervig“, vermutlich ohne dir vorher Gedanken zu machen, aus welcher Situation ein solcher Artikel entstanden ist, oder dir die Beschreibung der Rubrik „Weißweinkolumne“, geschweige denn einen x-beliebigen anderen Artikel von mir oder auch nur auf dieser Seite durchzulesen, da muss doch die Frage gestattet sein, wer beleidigt hier wen? Die Vermutung, du hättest Eiweißmangel sehe ich übrigens nicht als Beleidigung, daran leide ich teilweise auch, weshalb ich versuche einmal die Woche Fleisch und einmal die Woche Fisch zu essen…

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      3. Wir können nun Wortspielerei betreiben ob es beleidigend sei, welche Meinung ich vertrete. Da könnte ich dann auch fragen ob du dir vielleicht nicht vorher hättest Gedanken über meine Position und Hintergründe machen können?
        Die Sache ist doch die: Ich habe deinen Beitrag kommentiert und du hast darauf schnippisch geantwortet. Das ist, Satire, Herzblut hin oder her, einfach eine bescheidene Verhaltensweise.

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      4. Dem mag ich nicht zustimmen, denn wie gesagt, wer meine Artikel regelmäßig ließt, der weiß, was er zu erwarten hat, und dies einfach als „nervig“ abzutun, ist ebenso politisch unkorrekt, wie eventuell meine Aussagen. Wenn du dich durch meine Einstellung angegriffen fühlst, dann tut es mir leid, aber du weißt nun, dass meine Art zu schreiben nicht zu deiner Art Dinge zu lesen passt, dass kann man doch auch positiv sehen 😉 Ich will niemanden verletzen 😉

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      5. Es gibt militante Veganer. Doch immer lesen zu müssen wie nervig Veganer doch sind, nervt einfach. Die Art wie du schreibst ist dabei sekundär. Und das rechtfertigt auch, wie gesagt nicht deine Reaktion auf meinen Kommentar. Und das war defintiv keine Satire.

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  3. Schätzelein, da biste aber der Cordula auf ihren veganen Diskutier-Terror-Leim gegangen…
    Und am Ende einknicken, das hat mich schon etwas enttäuscht. 😉
    Ansonsten, schöne Kolumne und gut auf den Punkt gebracht . 👍

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    1. Ich nenne es nicht einknicken – sondern nachgeben, was bekanntlich der klügere am Ende macht. 😉 Ansonsten Danke. 😉

      Ab nächste Woche sind wir übrigens alle drei wieder aus dem Urlaub zurück und dann geht es hier auch weiter … Sommerferien sind furchtbar … 😀

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