Wolfsburg. Auf Nachfrage von Spartacus bestreitet der Volkswagenkonzern, dass der Abgasskandal zu zusätzlichen gesundheitlichen Belastungen führen könnte. Auf eine Studie der niederländischen Universität Nijmegen zum VW-Abgasskandal angesprochen, lässt der Konzern durch einen Sprecher mitteilen, diese Studie sei im Konzern nicht bekannt. Eine seriöse Ermittlung von Gesundheitsrisiken sei jedoch nach Auffassung des Konzerns kaum möglich. Die Art und Weise, wie er das sagt, lässt keinen Zweifel daran, dass VW versuchen wird jeden Wissenschaftler in Misskredit zu bringen, der diese Auffassung nicht teilt. Der Rest der Antwort besteht dann aus Allgemeinplätzen und einer Erklärung des Konzerns, dass etwaige Gesundheitsrisiken von NO2 (Stickstoffdioxid – das Abgas um welches es vornehmlich ging) und Feinstaub nicht hinreichend erforscht seien. Vereinfacht ließt sich die Erklärung folgendermaßen: Wir übernehmen keine Verantwortung für etwaige durch unseren Betrug verursachten Gesundheitsschäden.
„[…] Es existieren derzeit keine hinreichenden Informationen über eine tatsächliche Kausalität gemessener NO2-Umweltkonzentrationen im Hinblick auf medizinische Auswirkungen. Außerdem sind die tatsächlichen NO2-Immissionen der betroffenen Volkswagen-Fahrzeuge nicht genau bekannt. Mögliche Wechselwirkungen von NO2 mit anderen Luftschadstoffen wie Feinstaub etc., denen ähnliche gesundheitliche Auswirkungen wie dem NO2 zugeschrieben wird, sind unseres Wissens bislang ebenfalls noch nicht eingehend erforscht. Dies gilt auch für die Bedeutung der NO2 Konzentrationen in Innenräumen, wo sich Menschen deutlich länger aufhalten als in der Außenluft. Die uns derzeit bekannten wissenschaftlichen Daten ergeben kein eindeutiges Bild der Wirkung von Stickstoffdioxid in Umweltkonzentrationen auf den Menschen und es lassen sich keine vollständig abgesicherten Aussagen über das tatsächliche Gefahrenpotential treffen. […]“ – Auszug aus der Antwort von VW