5 bemerkenswerte Fakten zu Schildkröten

Der 23. Mai ist „Weltschildkrötentag“ (World Turtle Day). Eingeführt wurde der Tag im Jahr 2000 durch die amerikanische NGO American Tortoise Rescue mit dem Ziel Aufmerksamkeit, Interesse und Respekt für die Belange der Schildkröten zu generieren, um diese besser schützen zu können. Spartacus feiert den Weltschildkrötentag mit 5 bemerkenswerten Fakten über Schildkröten.

  1. Eine Schildkröte trägt die Welt auf dem Rücken.

    Scheibenwelt
    Terry Pratchetts Scheibenwelt wird von der Schildkröte Groß A’Tuin getragen.

    (Jedenfalls in den humorösen Fantasy-Romanen von Terry Pratchett) In seinen Scheibenwelt Romanen ruht die flache Welt, in der seine Geschichten spielen auf dem Rücken von vier Elefanten (Berilia, Tubul, Groß-T’Phon und Jerakeen), die wiederum auf dem Rücken einer riesigen Schildkröte namens Groß A’Tuin stehen. Der englische Autor nimmt dabei Bezug auf verschiedene asiatische Mythen, welche die Welt als eine flache Insel beschreiben, die auf dem Rücken einer Schildkröte ruht.

  2. Bei Galapagos-Riesenschildkröten kommt es nur auf die Länge an.

    GalapagosGiantTortoiseGeocheloneElephantopus
    Galapagos Riesenschildkröten werden auch Elefantenschildkröten genannt.

    Die männlichen Galapagos-Riesenschildkröten tragen ihre Kämpfe um Revier und Weibchen aus, indem sie ihre Hälse hoch in die Luft strecken. Wer am höchsten kommt hat gewonnen. Daran könnten sich Menschen mal ein Beispiel nehmen, die Welt wäre so viel friedlicher.

  3. Die älteste bekannte Schildkröte wurde (vermutlich) 256 Jahre alt.

    Seychellen-Schildkröte
    Sprichwörtlich ist mittlerweile die Langlebigkeit der Schildkröten.

    Altersangaben von Schildkröten sind oft nur ungenau, da sie bei Wildfängen meist auf Schätzungen beruhen. Nicht nur als älteste Schildkröte sondern auch als ältestes bekanntes Tier überhaupt galt das im März 2006 mit geschätzten 256 Jahren verstorbene Aldabra-Riesenschildkrötenmännchen Adwaita (der Einzigartige), das im Zoo von Kalkutta in Indien lebte. Allerdings beanspruchten auch andere Zoos für sich, die älteste Schildkröte zu besitzen, so wurde im April 2006 behauptet, Samir, die Schildkröte des letzten ägyptischen Königs Faruq I. sei nach einem langen Leben von 270 Jahren verstorben. Dies darf jedoch angezweifelt werden, auch weil alle paar Jahre wieder eine Todesmeldung der Schildkröte auftaucht. Laut der britischen Zeitung Independent starb Samir bereits 1998 im Alter von „nur“ 80 Jahren.

  4. Lederschildkröten sind Rekordschildkröten.

    Lederschildkröte-eiablage
    Lederschildkröten legen Strecken von vielen tausend Kilometern zurück.

    Die größte rezente Schildkrötenart ist die Lederschildkröte (Dermochelys coriacea), eine Meeresschildkröte, sie ist zugleich mit einer Schwimmgeschwindigkeit von bis zu 35km/h auch die schnellste Schildkröte. Von allen Schildkrötenarten kann sie vermutlich am tiefsten tauchen und hat die größten Reviere, sie ist die einzige Schildkrötenart, die auch hin und wieder in der Nordsee gesichtet wird. Selbst in Schottland und Norwegen wurden schon Exemplare gesichtet und fotografiert. Lederschildkröten legen jährlich gewaltige Strecken zurück, nicht selten wandern sie im Sommer bis zu 5000 Kilometer in gemäßigte Gewässer und im Herbst wieder zurück. Bei einer 2012 an der französischen Küste aufgefundenen Lederschildkröte konnte aufgrund einer Markierung nachgewiesen werden, dass diese aus dem 7000 Kilometer entfernten Trinidad und Tobago gekommen war.

  5. Die Bruttemperatur bestimmt das Geschlecht.

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    Bei „Suppenschildkröten“ bestimmt die Bruttemperatur das Geschlecht.

    Bei den meisten Schildkröten bestimmt die Temperatur in einer bestimmten Phase der Brut das Geschlecht der Jungtiere. Diese thermosensitive Phase liegt im mittleren Drittel der embryonalen Entwicklung und ist auf das Enzym Aromatase zurückzuführen. Sie wandelt das männliche Geschlechtshormon Testosteron in das weibliche Geschlechtshormon Östrogen um. Bei höheren Temperaturen ist das Enzym stärker aktiv, wodurch bei höheren Temperaturen tendenziell mehr Weibchen entstehen. Diese sogenannte Temperaturabhängige Geschlechtsbestimmung kommt auch bei Krokodilen und Eidechsen vor.

Schildkröten sind faszinierende Geschöpfe, die es zu schützen und zu bewahren lohnt, gerade durch menschliche Aktivität (Bejagung, Überfischung, Meeresverschmutzung, Tourismus, …) sind jedoch viele der über 340 Arten akut vom Aussterben bedroht.

 

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